Schulentwicklung wird Weichen stellen

Veröffentlicht am 07.05.2014 in Presseecho

Foto: Filipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Franz-J. Filipp Donaueschingen. Ihren Grundwerten bleiben Donaueschingen Sozialdemokraten mit den Schwerpunkten Bildung, Kinderbetreuung, Familienfreundlichkeit und soziale Gerechtigkeit auch im Kommunalwahlkampf 2014 treu. In einem Redaktionsgespräch unterstrichen gestern Bernd Heinowski, Anette Joas, Cordula Ritter, Christian Sternecker, Wolfgang Karrer und Gottfried Vetter die Wertetradition des rund 60 Mitglieder zählenden Ortsvereins. Mit einem Altersdurchschnitt von 49,7 Jahren und bis auf Neudingen und Hubertshofen auch in den Ortsteilen vertreten, geben sie sich auf ihrem Wahlflyer dabei "bürgernah, sozial und zukunftsorientiert". Gut ein Drittel von ihnen sind Frauen. Mit 19 Jahren ist Robert Kemeny aus der Kernstadt der jüngste Kandidat, Grüningens Ortsvorsteher Hans-Günter Buller mit seinen 67 Jahren der älteste.

In der politischen Gestaltung ist für den Vorsitzenden Wolfgang Karrer (62) das Schulkonzept einer der Dreh- und Angelpunkte für die gesellschaftliche wie wirtschaftliche Entwicklung Donaueschingens. Nicht nur weil damit die Attraktivität Donaueschingens im Hinblick auf weiche Stadtortfaktoren für den Zuzug junger Familien gestärkt werde, auch die heimische Wirtschaft könne durch die Qualifikation der Schulabgänger entsprechend ausbilden.

Realschule am heutigen Standort fehl am Platz

Bereits 2012 habe die SPD-Fraktion mit einem Antrag auf Selbstbestimmung der Schulentwicklung das thematisiert, was nun im dritten Anlauf am Ratstisch 2014 erneut diskutiert werde. Damit unterstreichen die Sozialdemokraten ihre Position einer regionale Lösung, statt eines politischen Diktats der Landesregierung.

Die bauliche Hülle spiele eher eine untergeordnete Rolle, zentrale Bedeutung erfahre vielmehr ein zukunftsorientiertes Modell von Vernetzung und Kooperation der einzelnen Schulen in Donaueschingen, erläutert Gottfried Vetter (61) die Betonung auf der pädagogischen Fortentwicklung. Doch dass die Realschule am heutigen Standort fehl am Platze sei, dem kann Karrer nur zustimmen. Vetter blickt auf strukturelle Anpassungen an das Zwei-Säulen-Modell wie in Schweden praktiziert, einem Nebeneinander der bisherigen Schulen und dem Gymnasien und gleichzeitig der Abwendung von dreigliedrigen Schulsystem.

Grundsätzlich müssten in Donaueschingens Schulen für eine entsprechende Ganztagsbetreuung nicht nur die Vereine herhalten, sondern auch Stellen für pädagogische Fachkräfte geschaffen werden.

Ein Konzept, so betonen Karrer und Vetter auch, dass erst noch erarbeitet werden müsse. Kein Weg führe jedoch daran vorbei, dass Werkreal- und Realschule künftig stärker kooperieren müssten. Bernd Heinowski, 64 und Studiendirektor, sieht beim anstehenden Prozess der Evaluierung auch die Eltern im Boot, die etwa über die Schulkonferenz ihr Meinungsbild einbringen können und so eine wichtige Rolle bei der Initiierung tragen. Falsch wäre es grundsätzlich, einfach abzuwarten. Als positiv sei es zu erachten, dass man kürzlich im Hauptausschuss die Diskussion hierüber angeschoben habe.

Für Anette Joas (45) ist die Kooperation der Schulen unter einem gemeinsamen Dach hierbei die entsprechende Schnittstelle. Mit der schulischen Wettbewerbsfähigkeit steige auch die Wettbewerbsfähigkeit Donaueschingens als attraktiver Wohnort. Denn es genüge dazu nicht nur, günstige Bauplätze anzubieten, um junge Familien für einen Zuzug zu gewinnen. Für die innerörtliche Entwicklung und Familienförderung müsse man in Donaueschingen nicht nur Baulücken und neue Flächen erfassen, sondern diese auch aktiv, etwa auf einer Homepage, vermarkten und beim Denkmalschutz über den Städtetag womöglich eine Lockerung der Vorgaben initiieren. Ansonsten werden sich die Leerstände häufen, befürchtet Pfohrens Ortsvorsteher Vetter.

Leerstand offensiv im Internet vermarkten

Eine weitere Zukunftssicherung der Ortsteile müsse die Ausstattung mit schnellem Glasfaserkabel sein, nicht nur in den Gewerbegebieten, sondern für jedes Haus. Die Planung sollte dann in zwei bis drei Jahren auch umgesetzt werden. Wie Karrer anfügt, könne sich Donaueschingen dies beim heutigen Schuldenstand auch leisten, Mittel für die Infrastruktur der Ortsteile aufzubringen. Punkte, die in Zusammenhang mit der Ortsteilentwicklung noch ausbaufähig seien, sind das Radwegenetz. und nicht zuletzt ein ÖPNV-Konzept. Für Karree kann das bereits in der Schublade liegende Hüsler-Konzept weiterentwickelt werden, wobei von dem Schleifen-Modell mit pulsierendem Rendezvouspunkt am Bahnhof abzurücken könne. Bei der Gestaltung müsse auch die SBG mit an einen Tisch, um eine Verknüpfung der Stadtbuslinien mit den überregionalen Linien zu erreichen. Zu berücksichtigen sei ebenso, dass man mit kleineren Bussen öfters fahren könne und absenkbare Busse älteren Menschen den Einstieg erleichtern. Anette Joas sieht somit vor allem Vorteile, etwa auch die Äußere Röthe als Teil der Stadt anzubinden.

Ortsteile für die Jugend attraktiver machen

Für Cordula Ritter (49) aus Hubertshofen sind die Ortsteile durch die Vereine in die städtischen Strukturen integriert, jedoch ist die Jugendarbeit dort etwa durch Sportangebote und -plätze teilweise unterstützungsbedürftig.

Für den Tourismus als eine weitere Facette zur Attraktivierung sieht Bernd Heinowski ein Stadtmuseum, wie es vor Jahrzehnten bereits Rüdiger Schell schon aufs Tapet gehoben hatte.

Beim Residenzviertel, so Vetter, müsse man abwarten. Die Kritik komme dann von allein, glaubt Karrer, auch wenn Detailfragen hinsichtlich einer weniger rauen Fußgängerfurt oder sichtbaren Abgrenzung zur Fahrbahn heute schon als solche anzubringen sei. Als Kardinalfehler wertet es Karrer, dass die Stadt für teures Geld einen Aufzug als Zugang zur Quelle bauen muss, nur weil sich das Fürstenhaus durch die Schließung des Lammtores verweigere.

Bei der Innenstadtgestaltung könne es nicht allein um Parkplätze gehen, zumal der neue Parkplatz am Rathaus offensichtlich nicht voll ausgelastet sei. In den Reihen der SPD kann man sich gut vorstellen, sogar noch durch Reduzierung der Angebote vor dem Hanselbrunnenplatz oder am nahen Supermarkt den Verkehr zu bändigen, grundsätzlich eine Tempo-20-Zone einzuführen und damit die Schrittgeschwindigkeit am Rathausplatz wieder aufzuheben. Auch könnte dort durch teilweise Sperrung für den Abbiegeverkehr der Platz als Abkürzungsstrecke unattraktiver gestaltet werden, wenn der Ring um die Innenstadt im Berufsverkehr verstopft sei.

Beim größten Projekt das mit der Konversion für Donaueschingen ansteht, sei man mit dem eingeschlagenen Kurs auf einem guten Weg. Hier müsse man zwei Punkte jedoch abwägen: Was und wann durch die Stadt zu kaufen ist oder ob es auch denkbar sei, die Aufgabe an eine Gesellschaft – etwa die Baugenossenschaft – zu übertragen. Bei 300 Wohnungen bestünde immerhin die Gefahr für Spekulanten, was sich schließlich auch negativ auf den Immobilienmarkt in Donaueschingen auswirken werde.

Für Heinowski ist es ein Anliegen, in Donaueschingen einen Jugendgemeinderat oder Jugendforum zu installieren, um die Verantwortung für Entwicklungen auch der nächsten Generation schon früh an die Hand zu geben.

Schwarzwälder-Bote, 06.05.2014

 

 
 

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