Folgen der Armut bereiten Sorgen

Veröffentlicht am 07.06.2013 in Presseecho
Jens Löw (links) und Günter Güner auf seinem Vortragsabend
Jens Löw und Günter Güner auf dem Vortrag

Schwarzwälder-Bote, 07.06.2013


Villingen-Schweningen. Jens Löw, Bundestagskandidat der SPD, wird in den Mittelpunkt seines Wahlkampfes die soziale Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft stellen. Silvia Wölfle, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins VS, hatte in Günter Güner einen sehr kompetenten Gesprächspartner zu einem Diskussionsabend unter dem Motto "Armut macht krank. Krankheit macht arm" eingeladen.
 


Jens Löw (links) und Günter Güner bei der SPD-Veranstaltung: "Armut macht krank. Krankheit macht arm." Foto: SPD Foto: Schwarzwälder-Bote
 
Schon in seiner Zeit als Erster Bevollmächtigter der IG-Metall in Villingen-Schwenningen war er Mitglied des Verwaltungsrats der örtlichen AOK. Heute ist er einer der beiden Vorsitzenden des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg und Mitglied des AOK-Verwaltungsrats auf Bundesebene.

In ihrer Einführung machte Silvia Wölfle deutlich, dass Armut ein zunehmendes Phänomen unserer Gesellschaft geworden ist. Waren im Jahr 2000 knapp zwölf Prozent der Menschen arm, so waren es zehn Jahre später über 15 Prozent. Güner verwies auf die besonders armutsgefährdeten Gruppen unserer Gesellschaft: Etwa 40 Prozent der Alleinerziehenden und 70 Prozent der Arbeitslosen zählen dazu. Auch bei Rentnerinnen und Migranten besteht ein erhöhtes Armutsrisiko.

Aber auch für normale Arbeitnehmer habe das Armutsrisiko im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts zugenommen: Bei Vollzeitbeschäftigen sei bei den unteren 40 Prozent der Lohnbezieher das monatliche Einkommen gesunken, bei den oberen 40 Prozent sei es gestiegen. Hier zeige sich, wie sich die "soziale Schere" weiter geöffnet habe. Wie wirkt sich nun Armut auf die Gesundheit der Betroffenen aus? "Es ist vor allem die geringere Lebenserwartung und das höhere ­Krankheitsrisiko", stellte der Referent fest. Noch immer gelte der Satz: "Weil Du arm bist, musst Du früher ­sterben". Wer arm sei, sterbe in Deutschland zehn Jahre früher.

"Hat der Verzicht auf die Praxisgebühr nicht dazu beigetragen, dass Krankheit nicht mehr arm macht?", wurde gefragt. Für Günter Güner ist der Verzicht auf die Praxisgebühr richtig, aber dies sei nur ein kleiner Schritt. Ein Dutzend weiterer Zuzahlungen bestünden weiter und hätten vor allem für den finanzschwachen Bevölkerungsteil eine abschreckende Wirkung.

In der Diskussion ging es um die Frage, wie dieser beschämenden Situation "Armut macht krank" entgegnet werden könne.

Jens Löw sieht in der Verbesserung der sozialen Absicherungssysteme den wichtigsten Ansatzpunkt: "Wir brauchen in Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn. Wer Vollzeit arbeitet, darf in Deutschland nicht zu den Armen zählen." Auch die Sätze des Arbeitslosengelds II hält er für zu niedrig.

Pascal Pestre ging auf den Begriff der "Bildungsarmut" ein. Menschen mit unzureichender Bildung seien besonders armutsgefährdet: "Wenn unser Bildungssystem fünf Prozent der Schüler als Analphabeten ins Leben entlässt, ist für diese Menschen ein Leben in Armut programmiert." Pascal Pestre sieht in einer noch intensiveren Förderung von Kindern aus bildungsfernen Familien eine wichtige Strategie, zukünftige Armut zu vermeiden.

Stadtrat Heinz Lörcher sprach die kommunale Verantwortung an. Die Stadt könne und müsse dazu beitragen, die sozialen Folgen der Armut zu reduzieren. Er sehe hier für Villingen-Schwenningen deutlichen Nachholbedarf.
 

 
 

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