Michael Blume (Foto: Staatsministerium BW)
Michael Blume ist ein erfahrener und nicht nur bei den Israelitischen Religionsgemeinschaften Württemberg und Baden hochgeschätzter Experte für Religionsfragen. Am Donnerstag, 10. Oktober, kommt der Beauftragte der Landesregierung gegen Antisemitismus auf Einladung des SPD-Ortsvereins nach Donaueschingen, um über seine Tätigkeit zu berichten.
Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023, der bedrohlichen Lage im Nahen Osten und auch auf Deutschland übergreifende Aktionen gegen jüdische Einrichtungen, islamistisch motivierte Gewalttaten und zunehmende Opferzahlen haben damit verbundene Fragestellungen an Brisanz gewonnen. Der Antisemitismusbeauftragte ist Ansprechpartner für die Belange jüdischer Gruppen, aber auch für den Landtag, für Kommunen, Kirchen- und Moscheegemeinden sowie Bildungseinrichtungen. Michael Blume koordiniert ressortübergreifend die Maßnahmen der Landesregierung zur Bekämpfung des Antisemitismus.
Der Beauftragte wird in seiner Arbeit von einem unabhängigen Expertenkreis beraten, der sich aus jüdischen und nichtjüdischen Fachleuten aus Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft zusammensetzt. Zudem wirkt Blume in einer Bund-Länder-Kommission zur Bekämpfung von Antisemitismus und zum Schutz jüdischen Lebens mit. Teil seiner Aufgabe ist es, die Gesellschaft für aktuelle und historische Formen des Antisemitismus zu sensibilisieren.
Die Geschäftsstelle des Beauftragten ist im Baden-Württembergischen Staatsministerium angesiedelt. Über seine Arbeit berichtet er dem Landtag alle vier Jahre. Blume: «Der Kampf gegen den Antisemitismus ist ein Gebot der Verantwortung für unsere Demokratie».
Blume wurde 1976 in Filderstadt geboren. Nach einer Bankausbildung studierte er Religions- und Politikwissenschaften in Tübingen, wo er auch zu Religion und Hirnforschung promovierte. Seit 2003 arbeitet er im Staatsministerium, wo er von März 2015 bis Juli 2016 auch eine Projektgruppe für besonderes schutzbedürftige Frauen und Kinder aus dem Nordirak leitete. Bis Juni 2020 war er Leiter des Referats «Nichtchristliche Religionen, Werte, Minderheiten, Projekte Nordirak». Seit März 2020 klärt er in einem regelmäßigen Podcast über verschiedene Aspekte von Antisemitismus und Verschwörungsmythen auf.
Beginn der Donaueschinger Veranstaltung mit Michael Blume ist am Donnerstag, 10. Oktober, um 18 Uhr im Seminarbereich der Donauhalle.